Denn Fakt ist: Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt auf Grund demografischer Entwicklungen stetik an. Waren es laut Pflegestatistik des Bundes rund 2,4 Mio. Pflegebedürftige in 2009, werden es 2030 rund eine Million Menschen mehr sein. Die gesetzlichen Kassen sind schon heute am Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten.
Das Bundesgesundheitsministerium hat die Aufgbe das Pflege-System zur reformieren und für die Zukunft demografiefest umzugestalten. Doch die Deutschen haben der Umfrage zufolge das Vertrauen in die Bundesregierung verloren und zeigen sich stark verunsichert. Über dreiviertel der Befragten glauben, dass die Bundesregierung das Problem nicht lösen kann (76,3 der Befragten).
Die Umfrage zeigt auch auf, dass die Bundesbürger über die Höhe einer finanziellen Belastung im Pflegefall sehr gut informiert sind. Jeder dritte Befragte schätzt die Kosten bei Pflegebedürftigkeit mit mehr als 2.500 Euro monatlich realistisch ein – ein Indiz, dass das Bewusstsein der Bürger zum Pflegethema steigt.
Eine Pflegeheimunterbringung bei Pflegestufe III kostet monatlich rund 3.400 Euro. Ab dem kommenden Jahr darf mit einer Unterstützung durch die gesetzliche Pflegepflichtversicherung von ca. 1.550 Euro monatlich gerechnet werden. Diese gewährleistet nur eine Grundabsicherung.
Die finanzielle Lücke ist von der Familie aufzubringen, oder der Gang zum Sozialamt droht. Ergebnis der Befragung in diesem Zusammenhang ist jedoch auch, dass fast jeder vierte Bundesbürger (23,9% von 1.013 Befragten) nicht in der Lage sieht, pflegebedürftige Familienangehörige finanziell zu unterstützen. Alarmierend ist auch die Zahl bei den Rentner, denn hier zeigt sich, dass jeder vierte Rentner nichts zuschießen kann, obwohl es sich hier nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Dr. Rainer Reitzler, um die Generation handelt, die noch von dem gesetzlichen Rentensystem profitiert.
Kann man sich keinen Pflegeplatz leisten, sind die Angehörigen selbst gefordert. Mehr als 30 Stunden pro Woche würde jede vierte befragte Person dafür investieren. Eine Aufgabe die einem Vollzeitjob gleichkommt - ohne auf die psychische Belastung näher einzugehen. Diese Tatsache stützt somit die Überlegungen der Bundesregierung hinsichtlich einer Familienpflegezeit. Das Ergebnis bestätigt aber auch, dass beim Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung großes Augenmerk auf die Zahlung bei Laienpflege gelegt werden sollte.