Die fünf Euro Zuschuss zur privaten Pflege-Zusatzversicherung sollen unabhängig vom Einkommen gewährt werden, wie ein Sprecher des
Gesundheitsministeriums am Montag in Berlin mitteilte. Am Nachmittag hatten sich Kanzlerin Angela Merkel und die Vorsitzenden von CSU und FDP, Horst Seehofer und Philipp Rösler, auf ihrem Treffen im
Kanzleramt auf dieses Zuschuss-Modell verständigt. Damit kommen – anders als bei einer steuerlichen Lösung – auch Bezieher kleiner Einkommen in den Genuss der staatlichen Förderung.
Die Pflege-Vorsorge soll bereits am Mittwoch parallel zum Betreuungsgeld vom Bundeskabinett verabschiedet werden, für das die Koalitionsspitzen ebenfalls grünes Licht gaben. Die FDP hatte ihre
Zustimmung zu dem von der CSU forcierten, umstrittenen Betreuungsgeld zuvor an eine Einigung bei der Pflege-Vorsorge geknüpft und darauf verwiesen, dass beide Vorhaben im Koalitionsvertrag von 2009
vereinbart und vom Koalitionsausschuss im Herbst konkretisiert worden waren.
Folgeförderung abhängig von Nachfrage
Wie ein Sprecher von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sagte, soll die Eigenvorsorge 2013 mit 100 Millionen Euro aus dem
Bundeshaushalt gefördert werden. Durch die Zulage von bis zu 60 Euro pro Jahr erhält der Einzelne im Pflegefall eine entsprechend höhere Leistungen. In den Folgejahren soll sich die Gesamtsumme des
Bundes in genau der Höhe bewegen, wie zur Förderung benötigt wird. Dies wiederum ist abhängig von der Nachfrage. Bahrs Sprecher hob hervor, mit der Einigung werde erstmalig vom Staat ein Zeichen
gesetzt, dass der Einzelne über den gesetzlichen Schutz hinaus für den Pflegefall vorsorgen solle.
Hintergrund ist die rapide steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen in der älter werdenden Gesellschaft, wodurch nach Ansicht von Experten das Umlagesystem an seine Grenzen stößt.
Vor dem Treffen hatte es bereits eine grundsätzliche Verständigung zwischen Bahr und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegeben. Dieser war zu dem Spitzentreffen, bei dem zahlreiche Streitthemen
auf der Tagesordnung standen, später hinzugerufen worden.
Kernanliegen der FDP